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Die Via Regina

Die alte Via Regina, die sich über die Jahrhunderte an der Westküste des Comer Sees entwickelt hat, ist ein Abschnitt der großen Achse zur Alpenüberquerung.

Sie führt entlang an Bergen, Saumpfaden, alten Dörfern mit Natursteinhäusern und -kirchen, die wie Schatztruhen wundervolle Fresken in einer einzigartigen Umgebung verwahren. Die Route ist archäologisch nachgewiesen und auch in den Karten den römischen Kaiserreichs wiederzufinden, sie überquert, aus dem Rheintal und vom Bodensee kommend die Alpen auf dem Splügenpass.

Zusammen mit dem Comer See, einem geschützten Wasserverkehrsweg stellte sie schon in uralten Zeiten eine einzige Achse zwischen dem Zentrum der Alpen und der Po-Ebene dar, die durch die römischen Eroberungen in Richtung des Limes am Rhein an Bedeutung gewann Der Comer See, ein Wasserweg für Reisende, Soldaten und Kaufleute; die Via Regina, eine Straße für den örtlichen Verkehr.

Zusammen bildeten sie eine wahrhaftes „System Comer See“, ein engmaschiges Wegenetz dessen Mittelpunkt Como war, das sich nach Norden zu den Alpenpässen und nach Süden Richtung Mailand verlängerte. „Regina“ bedeutet gepflasterte Hauptstraße, öffentliche Straße und unter diesem Namen wurde sie zum ersten Mal 1187 urkundlich erwähnt.

Die Kommunalsatzungen von 1335 dokumentieren die Ausdehnung dieses Namens auf die gesamte Strecke Como-Chiavenna, doch angesichts ihrer Bedeutung ist es wahrscheinlich, dass die Route auch den Abschnitt Mailand-Como und vielleicht auch die Strecke jenseits von Chiavenna umfasste.

Heute weist diese Strecke, obwohl sie zum Teil von der heutige Hauptstraße SS 340 verschlungen wurde, noch wichtige und wundervolle historische Abschnitte auf, die angemessen mit dem Netz der Nebenstraßen und Wanderwege in Verbindung gebracht, eine durchgehende Strecke gewährleisten. Und das in einer fantastischen und einzigartigen Umgebung, die sie zu Recht berühmt gemacht hat.

Die Via Regina war tatsächlich eine Via Francigena oder Pilgerstraße, wie nicht nur die Dokumente sondern auch die außergewöhnlichen Bauwerke und das dichte Netz der Pilgerheime beweisen, wo die Wanderer auf dem Weg nach Rom satzungsgemäß kostenlos beherbergt wurden. Die Originalstrecke führt über interessante Etappen mit vielen bedeutenden Bauwerken, Villen und historischen Orten, die zweifellos die Beachtung der Besucher wert sind.

Palazzo Gallio in Gravedona ist ein einzigartiger Renaissance-Palast, dessen Bau 1583 von Kardinal Tolomeo Gallio begonnen wurde. Die Kirche Santa Maria delle Grazie, die zu einem 1467 gegründeten Augustinerkonvent gehörte, ist einer der interessantesten Renaissance-Anlagen des Comer Sees. In der Kirche sind zahlreiche Fresken aus dem 16. Jh. zu finden.

Die Wallfahrtskirche Madonna della Pace in Menaggio wurde im Jahr 1658 zu Ehren des „Pyrenäenfriedens“ am Ende des französisch-spanischen Krieges errichtet. Das Gebäude verwahrt auf dem Altar ein Relief der Madonna mit Kind von 1484. Die Kirche Sant’Agata in Moltrasio stammt aus der Romanik, sie ist mit Wandgemälden auf der Außenwand verziert. Im Inneren finden sich Spuren von Fresken, die auf die ursprüngliche Dekoration zurückgehen.

In Como kann man das mächtige Gebäude der Villa Olmo sehen, ein berühmtes Beispiel der klassizistischen Architektur, das nach einem Entwurf des Tessiner Baumeisters Simone Cantoni für den Markgrafen Innocenzo Odescalchi erbaut wurde. Im Inneren befinden sich wertvolle klassizistische Dekorationen und der monumentale, zwei Stockwerke hohe Saal mit Gemälden von Domenico Pozzi.

Beachtenswert ist mit Sicherheit die romanische Basilika Sant’Abbondio aus dem 11. Jh., die auf den Fundamenten einer älteren frühchristlichen Kirche erbaut wurde: das fünfschiffige Gebäude verwahrt in der Apsis einen wertvollen Freskenzyklus, der wahrscheinlich zwischen 1330 und 1340 ausgeführt wurde.

 

5 GUTE GRÜNDE FÜR DIESE ROUTE

  1.  Der Sacro Monte von Ossuccio, der als UNESCO-Welterbe anerkannt wurde, umfasst die Wallfahrtskirche und vierzehn Kapellen, die zwischen 1644 und 1699 errichtet wurden und mit Terrakottafiguren und Fresken geschmückt sind.
     
  2.  Die Insel Isola Comacina ist von großer archäologischer Bedeutung und außerdem stehen hier die von dem Architekten Pietro Lingeri nach den Prinzipien des Rationalismus entworfenen Künstlerhäuser (1939-40). Hier kann man die Überreste einiger religiöser Gebäude aus romanischer Zeit bewundern, die vor der Zerstörung der Insel 1169 erbaut wurden.
     
  3.  Der Gebäudekomplex der Villa d’Este in Cernobbio wurde am Ort der ehemaligen Villa Garrovo des Kardinals Tolomeo Gallio errichtet. Sie ist heute ein Luxushotel in dessen Garten sich eine eindrucksvolle Exedra und eine Treppe mit einer künstlichen Grotte und der Statue Herkules und Lichas befinden.
     
  4.  Villa Erba, ein Neorenaissance-Gebäude, das zwischen 1894 und 1898 im Auftrag von Luigi Erba erbaut wurde. Später wurde sie zum Wohnsitz des Regisseurs Luchino Visconti, dem hier eine Ausstellung gewidmet ist.
     
  5.  Die Kathedrale von Como mit ihren triumphalen Mamorelementen und Fassadendekorationen. Das Innere des Doms liefert mit Tapisserien aus dem 16. und 17. Jh., Gemälden und anderen Kunstwerken die Bestätigung ihrer Pracht und Schönheit.

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